Vereinsgeschichte

 

Erste Aufzeichnungen über die Tätigkeit der „Kapselschützengesellschaft Mitterndorf“, wie der Verein damals hieß, sind aus dem Jahr 1898 zu finden. Im Winter 1904/1905 wurde unter SchM Dr. Fritz Schlosser und Scharf. Hiob Engl erstmals eine Schützenordnung erstellt, die heute im Original noch erhalten ist. Der Mitgliederstand betrug damals 21, der Schießbetrieb fand im Gasthaus Amalia Neuper statt.

Im Winter 1909/10 kam es zu Streitigkeiten mit dem Hausbesitzer Franz Aschauer, worauf die Schützen nach einem neuen Lokal suchten und es im Gasthaus Reisinger fanden. Diese erste Vereinsphase dauerte bis zum Jahr 1912.

Am 06.12.1926 wurde der Schießbetrieb mit Willfried Haim als Schützenmeister wieder aufge­nommen. Den Schriftführer hatte Hans Reisinger übernommen. Im gleichen Jahr wurde auch die Schützenordnung neu verfaßt.

Im Frühjahr 1931 wurde das Schießen wegen der sich verschlechterten politischen Lage ausgesetzt. Nach mündlicher Überlieferung fanden jedoch im Gasthof Streuß­nigg in Neuhofen jagdliche Schießen noch einige Jahre vor dem 2. Weltkrieg und danach bis in die frühen Fünfzigerjahre statt.

Am 13. Jänner 1953 fand ein neuerliches Eröffnungsschießen statt. Als Schützen­meister fungierte nun Emil Haim. Schießlokal war Gasthof Reisinger.

Geschossen wurde mit 3 Kapselgewehren, die sich noch heute 2 im Besitze des Schützenvereins befinden. Hinter einem zusammenlegbaren Schießstand saß der Zieler, der die Scheiben aus­wechselte, die Schüsse kontrollierte und den Schusswert dem Schützen und dem Schreiber mittels eines Zahlenrades anzeigte.

Am 12. Jänner 1957 fand im Gasthaus Höller in Thörl eine weitere Gründungs­ver­samm­lung statt. Ab diesem Zeitpunkt fand auch der Schießbetrieb dort statt. Die "Kapselschützengesellschaft Mitterndorf" wurde zum "Schützen­verein Mitterndorf".

Schützenmeister war weiter Emil Haim, Schriftführer Hans Rei­singer. Der Mitglieds­beitrag wurde mit S 2.- festgesetzt

Im Dezember 1957 legte SchM. Emil Haim seine Funktion zurück, Nachfolger wurde Johann Burgschweiger.

1966 legen Johann Burgschweiger und Hans Reisinger ihre Funktionen zurück, an ihre Stelle traten Adolf Binder als Schützenmeister und Karl Günther als Schriftführer, der zu diesem Zeitpunkt schon SchM-Stell­ver­treter war.

Das Interesse war damals aber schon auf ein Minimum gesunken, sodaß erstmals 1967 beschlossen wurde, im laufenden Jahr keine Schießen abzuhalten. Das setzte sich auch in den nächsten Jahren fort. Lediglich Sitzungen des Schützen­rates fanden jährlich einmal statt, um wenigstens den Weiterbestand des Schützen­vereines zu sichern.

Durch den Bau der Grimminghalle ergab sich für den ruhenden Verein eine neue Chance. Am 16. April 1978 wurde im Hause des damaligen Bürgermeisters Siegfried Saf eine neuerliche Gründungsversammlung abgehalten. Neben dem Hausherrn baute man auf die Erfahrung des Ex-Armbrust-Staatsmeisters Ekkehard Ceipek und auf die Tatkraft Peter Grieshofers, dessen "Handschrift" auch heute noch im Schützenlokal zu sehen ist.

So wurde Bgm. Saf zum Oberschützenmeister, Ekkehard Ceipek zum Schützenmeister (gleichzeitig Vereinsobmann) gewählt.

Nach anfänglichen Widerständen wurden die Kapselgewehre vom Luftgewehr ab­ge­löst, nebenbei sollte das Schießen mit der Armbrust forciert werden.

Bereits im September dieses Jahres wurde der Schießbetrieb in Form eines Tages der offenen Tür aufge­nommen. Das anfängliche Interesse war enorm. Der Mitgliederstand in diesem Winter betrug weit über 100, während sich 50 Schützen am 1. Kranzl­schießen beteiligten.

Im April 1979 trat der Schützenverein Bad Mitterndorf dem Salzkammergut-Schützen­verband bei und wurde schon 1981 mit dem Salzkammergut-Verbands­schießen für Luftgewehr und Luftpistole betraut.

Aufnahme in den Steiermärkischen Landesschützenbund fand der Verein am 7. Juli 1980.

Im November 1987 löste Prof. Mag. Rupert Peinsipp den amtierenden Schützen­meister Ekkehard Ceipek ab. Gleichzeitig wurde Bgm. Saf zum Ehren-Ober­schützen­meister. (Im Zuge einer Anpassung der Funktionsbezeichnungen an die österreich­weiten Üblichkeiten wurde der Schützenmeister zum Oberschützenmeister und der Schützenmeister-Stv. zum Schützenmeister.)

1998 feiert der Schützenverein Bad Mitterndorf sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde uns seitens des Steiermärkischen Landes­verbandes die 40-Schuß-Landes­meister­schaft für Luftgewehr und Luftpistole in diesem Jahr zugesagt und dies aufgrund des Erfolges sechs Jahre später wiederholen.

In dieser Zeit konnten die Vereinsschützen Staats-, Landes- und Verbandsmeistertitel erringen.

In den letzen Jahren ist es uns gelungen auch wieder jüngere Schützen für unseren Verein zu finden, gemeinsam mit den Schützen, die bereits „im reiferen Alter“ sind, steht die Geselligkeit im Vordergrund.

Erst 2017 wurde der Schützenverein mit modernen Pressluftwaffen ausgestattet. Und die Saison 2019/2020 wird nun mit elektronischen Schießständen (Disag) eingeleitet.